Dass ich eine sehr große Sammelleidenschaft habe, habe ich schon einmal erwähnt. Natürlich hat diese Vorliebe auch vor Rezepten nicht halt gemacht. Ich habe sie jahrelang gesammelt. Teilweise sogar foliert oder laminiert. Irgendwann kamen dann auch digitale Rezepte dazu. Im Browser, als Screenshot oder als WhatsApp Nachricht gespeichert.
Eines hatten alle Rezepte gemeinsam - sie wurden NIE nachgekocht. Was nützt das schmackhafteste Rezept, wenn du es nicht findest? Wie ich Herrin der Lage geworden bin und welche Unterbringungsmöglichkeit für mich die beste ist, zeige ich dir hier.
Was gibt es zu Mittag?
Oder besser: Was koche ich heute? In meiner Jugend bis in meine späten 20er hat mich diese Frage selten bis nie beschäftigt. Gegenwärtig stelle ich sie mir jeden Tag. Sehr schlau wäre es auch, einen Wochenplan zu erstellen. Aber beginnen wir erstmal uns einen Überblick über die ganzen Kochanleitungen zu verschaffen.
Wie kann man Rezepte sortieren?
Dank Olivias Kurs und der KonMari Methode™ habe ich Schritt für Schritt Ordnung in meiner ganzen Wohnung geschaffen. Eine Unterkategorie bei der Küche waren die Rezepte.
1. | Zusammensuchen - alles einsammeln
Beginne damit, alles von überall zusammenzutragen.
Bei mir waren manche Rezepte nicht, wie man vermuten könnte, nur in der Küche versteckt. Da hab ich mal beim Fernsehkoch ein Rezept mitgeschrieben und es ist am Wohnzimmertisch liegen geblieben.
Oder ich war bei einer Freundin und hab ihr Muffin-Geheim-Rezept bekommen. Dort hab ichs “vorübergehend” zusammengefaltet in der Geldbörse aufbewahrt und nie wieder rausgenommen.
Zusammen mit den Kochbüchern, Rezepthefen und Broschüren die auch auf die Wohnung verteilt waren, kam da ein ordentlicher Stapel zusammen.
Zu meiner Online-Rezeptesammlung komme ich später.
2. | Was bleibt und was kommt weg?
Das Durchsehen hat bei mir wohl am längsten gedauert. Es war auch schon eine kleine Vorbereitung auf die Kategorie sentimentale Gegenstände. Als ich das Schneeballerl-Rezept von meiner Tante Leni fand, hatte ich plötzlich den süßen Duft in der Nase, wenn sie gebacken hat. Oder auch das Hauswirtschaftsbuch hat einige verrückte Erinnerungen an die Schulküche wachgerufen.
Dennoch habe ich mir die folgenden 3 Fragen gestellt:
- Finde ich das Rezept auch online oder steht es vielleicht in einem meiner Kochbücher?
- Gibt es außer mir noch jemanden in meinem Haushalt, der das Essen mag?
… und die meiner Meinung nach wichtigste Frage:
- Habe ich tatsächlich vor die Speise nachzukochen? Ich hatte zum Beispiel etliche Rezepte der Sorte "sollte man kochen weil gesund - schmeckt aber nicht" gefunden.
Danach ist bei mir nicht viel übrig geblieben. Ich habe mich von 99 % der Rezeptideen aus Kochzeitschriften, Magazinen etc. getrennt. Auch von meinem Hauswirtschaftsbuch (Ernährungslehre: Stand von 1989) konnte ich mich verabschieden. Die Erinnerungen bleiben mir ja erhalten. Vermisst hab ich noch keines der Rezepte die in den Müll gewandert sind. Und schlimmstenfalls kann ich es auch online finden.
Für meine "all-time-favourites" habe ich mir dann ein kleines Rezeptbuch angelegt welches ich noch immer nutze. Wenn mir ein neues, schmackhaftes und gelungenes Gericht unterkommt, schreibe ich es mir in mein Büchlein.
Das Erstellen war natürlich ein größerer Aufwand, da ich alles handgeschrieben habe. Ein weiterer kleiner Nachteil bei meiner Methode ist, dass ich keine Trenner oder Unterkategorien habe. So folgt zum Beispiel nach den Palatschinken das Rezept von Buttermilchschnitten. Danach kommt gleich das Reisfleisch á la Oma.
Wenn ich also schnell mal ein Rezept suche, wird das nix. Da es aber nur die Elite wie das Schneeballerl-Rezept in mein "Cook-Book" schafft, komme ich gut damit zurecht. Vielleicht markiere ich mir noch die groben Kategorien (s.u.) mit verschiedenfarbigen Post-Its?
Wenn diese Variante nichts für dich ist oder du auch nach dem Ausmisten noch viele leckere Rezepte in Papierform hast die du unbedingt mal nachkochen möchtest, empfehle ich dir folgendes:
3. | Mit einem Ordner Ordnung reinbringen
In einem DIN A4-Ordner finden sowohl die handgeschriebenen Zettel als auch die herausgerissenen Seiten ihren Platz. Einfach in Folien gesteckt sind sie auch vor Kleckereien in der Küche geschützt. Du kannst dem Ordner natürlich auch noch deine persönliche Note verleihen indem du ihn dekorierst, beschriftest oder bemalst.
Damit du jedes Rezept nun auch schnell wiederfindest überlege dir, welche Kategorien am sinnvollsten für dich sind.
Grobe Kategorien wären zum Beispiel:
- Vorspeisen
- Suppen
- Hauptspeisen
- Salate
- Desserts
Hier ein paar Beispiele wenn du lieber nach Zutaten oder Gerichten ordnen möchtest:
- Fleischgerichte
- Fischgerichte
- Reis
- Nudeln
- alles mit Kartoffel
- vegetarische Gerichte
- vegane Speisen
- Einkochen
- Kuchen & Co.
Du kannst aber natürlich auch persönliche Kategorien erstellen wie zum Beispiel:
- Schnell & schmeckt
- Meine Klassiker - All time favourites
- Notfall-Rezepte
- Leckeres Süßes
- Neues zum Ausprobieren
- Party-Gerichte
Oder aber du machst dir ein saisonales Rezeptbuch wo du immer zur aktuellen Jahreszeit deine Lieblingsspeisen nachkochen kannst.
Wenn das alles nichts für dich ist kannst du die Rezepte auch ganz simpel nach dem Alphabet anordnen.
Welche Rezepte App ist gut?
Ich koche am liebsten “offline” u.a. weil in der Nähe der Herdplatten kein guter Platz für mein Handy oder Tablet ist. Dennoch habe ich reichlich Screenshots und Links für Rezepte gespeichert die ich dann natürlich während dem Kochen raussuche.
Bei meiner Handyaufräumaktion habe ich alles zum Thema "Essen" in einem Ordner gesammelt. Richtig zufrieden war ich mit der Lösung für die Rezepte allerdings nicht. Ich hatte zwar die Screenshots und Fotos an einem Ort, aber die gespeicherten Webseiten musste ich wieder woanders aufrufen.
Auf Empfehlung von Olivia habe ich die App My Recipe Box: Recette Tek getestet. Die App kannst du dir in deinem App-, Play- oder Googlestore kostenlos herunterladen.
Du kannst über die App Rezepte im Web suchen aber auch schon vorhandene Links als neues Rezept abspeichern. Außerdem kannst du die Teilen-Funktion im Browser verwenden um Rezepte zu importieren. Bei der Rezeptbeschreibung einfach auf Teilen (oder Link teilen) klicken und danach auf My Recipe Box.
Natürlich ist es auch möglich, dort selbst Rezepte reinzuschreiben. Aber mal abgesehen davon, dass ich Nährwerte oder Zubereitungszeiten der einzelnen Gerichte nicht im Kopf habe, ist es mir auch zu aufwendig noch einmal meine "all-time-favourites" in eine App zu tippen.
Allerdings habe ich inzwischen meine gesamten Online-Rezept-Links zu der App hinzugefügt. Mit dem Suchfilter kann ich Zutaten auswählen, die verwendet werden sollen, aber auch welche exkludieren. Ich kann nach Kategorien, Schlagwörtern oder im gesamten Text suchen.
Wenn ich ein Gericht nachgekocht habe und es sensationell geschmeckt hat, bekommt es ein Herzchen. "Offline" kochen ist mir immer noch lieber, aber mit der App bin ich sehr zufrieden.
Was ich heute kochen will, weiß ich jetzt aber immer noch nicht. Richtig, ich wollte ja gleich eine Wochenplanung machen. Mal schauen ob ich diese Challenge schaffe?!?
Fazit: Egal für welches Ordnungsschema du dich entscheidest, wichtig ist, dass du dich gut damit zurecht findest. Und die Hauptsache ist ohnehin der Spaß am Kochen. Wenn du meine Tipps umsetzt verzweifelst du jedenfalls nicht mehr bei der Suche nach Rezepten.
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Die Autorin:
Nina Rainer hat es mit Olivia´s Onlinekurs geschafft, ihr Leben und Zuhause so zu gestalten wie sie es sich wünscht. Nun gibt sie ihre learnings und Know-How in ausführlichen Blogartikeln weiter. Nina ist als Gastautorin für Ordnungsprofi ein echter Zugewinn. Sie lebt mit ihrer Tochter Zoe in Bruck an der Mur. Sie ist lebenslustig, liebt es mit der Familie und Freunden Spaß zu haben und ist auch für spontane Aktionen zu haben.
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