Ordne deinen Kühlschrank in 6 Schritten

Als ich etwa 18 Jahre alt war und schon ein Weilchen alleine in meiner ersten Wohnung hauste - wohnen wäre wohl der falsche Begriff dafür - erinnerte mein Kühlschrankinhalt eher an Waffen für biologische Kriegsführung als an Nahrungsmittel.

Sirup- und Bierflaschen die am Kühlschrankboden klebten, Senf- und Mayonnaise Tuben die mit dem Seitenfach verschmolzen waren, einige Tupperdegl (steirisch für Behältnis von TupperWare©) voll mit einst schmackhaft Gekochtem von Omi welches aber auch schon der Schimmelpilz Kolonie angehörte.

Natürlich hat sich inzwischen die Ordnung wie auch der Inhalt in meinem Kühlschrank stark verändert. Dennoch gehört Kühlschrank ausmisten nicht unbedingt zu meinen Top 3 Haushaltsarbeiten. Wenn ich mich dann schon mal dazu motivieren kann, dann soll es gleich “gscheit” gemacht sein.

Mit der Schritt für Schritt Anleitung zeige ich dir, wie du Ordnung in deinen Kühlschrank bekommst und zukünftige Aufräumaktionen leichter werden.

• Ins richtige Fach einsortiert verlängert sich die Haltbarkeit vieler Lebensmittel.
• Ein Ordnungssystem im Kühlschrank erleichtert weitere Aufräumaktionen.
• Einen aufgeräumten Kühlschrank zu öffnen macht viel mehr Freude.
• Ein richtig eingeräumter Kühlschrank hilft dir dabei Energie zu sparen.
• Du weißt auf eine Blick welche Lebensmittel bald ablaufen.
• Du hast eine gute Übersicht und deine Menüplanung fällt dir leichter.

Räume alles aus deinem Kühlschrank auf die Arbeitsplatte und schau dir an was du alles hast. Achte darauf, dass du beim Ausräumen bereits erste große grobe Kategorien bildest.

Verdorbene Lebensmittel und solche bei denen das Verfallsdatum abgelaufen ist, kannst du direkt entsorgen.

Das Verfallsdatum ist nicht zu verwechseln mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD).  Das Verfallsdatum besagt, dass man ein Lebensmittel bis zu einem bestimmten Datum verbrauchen muss, weil es danach nicht mehr genießbar ist. Das MHD gibt hingegen an, bis zu welchem Tag das Lebensmittel mindestens haltbar sein muss und weder optische noch geschmackliche Einbußen aufweist.

Ist das MHD abgelaufen, kontrolliere ob die Lebensmittel noch genießbar sind. Wenn ja solltest du sie bestenfalls gleich konsumieren. Je nach Art der Lebensmittel kann man sie aber auch noch Tage oder Wochen später verzehren, ansonsten wegwerfen.

Daneben gibt´s in vielen Kühlschränken Marmeladen vom Vorjahr oder Saucen aus der letzten Grillsaison. Frage dich ganz nach Marie Kondo “Does it spark joy?“ - "Bringt es mir Freude?" Anders gefragt: Willst du damit noch eine delikate Speise zubereiten oder bleibt es weiter vergessen in einem hinteren Winkel deines Kühlschranks?

Räume alle Fächer und Einlagen raus, dadurch kommst du besser zur Rückwand. Wasche wirklich alle Teile (wie Eierschale, Regale, Griffe) ab und putze auch die Ecken des Kühlschranks. Ich stecke alles in den Geschirrspüler, Kurzwaschprogramm und fertig.

Reinige Dinge wie Gewürze oder Soßen, die ausgelaufen sein könnten oder klebrig sind. Vergiss dabei nicht, die Verkrustungen von Tubenrändern zu entfernen. Bei mir ist dies zum Beispiel nach wie vor bei der Ketchupflasche so.

Am besten verwendest du dafür ein antibakterielles Putzmittel oder Essigessenz und Wasser. Für besseren Duft ein paar Tropfen ätherisches Öl mit hinein. Anschließend gut abtrocknen.

Stelle auf der Ablage alle Lebensmittekategorien zusammen:

• Milch- und Milchersatzprodukte
• Wurst & Fleisch und Ersatzprodukte
• Gemüse
• Marmelade, Chutney, Gurkerl - alle Gläser
• Soßen - alle Tuben
• Getränke

So hast du einen schnellen Überblick was und wieviel da ist.

Es gibt spezielle Behälter damit frische Lebensmittel nicht matschig werden, zum Beispiel kannst du Salat in einem Körbchen mit viel Luftzirkulation aufbewahren. Aber auch in Kartons oder Schalen gekaufte Lebensmittel sollten direkt umgepackt werden! 

Vorbereitetes Essen und Reste: Um den Platz optimal zu nutzen, eignen sich rechteckige Behälter am besten. Runde Behälter nehmen mehr Platz weg. Vergiss nicht die Behälter für Selbstgemachtes beschriften, dazu gehört auf jeden Fall das Datum. Warme Speisen solltest du erst auskühlen lassen bevor du sie in den Kühlschrank stellst.

Diese Lebensmittel gehören - obwohl meist anders gehandhabt - NICHT in den Kühlschrank:

• Einige Gemüse- und Obstsorten: wasserreiches Gemüse wie Tomaten, Gurken und Paprika, aber auch Avocado, Auberginen, Kartoffeln und Zwiebeln. Äpfel strömen ein Reifegas aus, welches anderes Obst und Gemüse reifen lässt. Bei harten Avocados kann man sich das zu Nutze machen.
• Südfrüchte wie Zitrusfrüchte, Mango, Bananen, Ananas oder auch Beeren verlieren im Kühlschrank lediglich ihr Aroma.
• Frische Eier: Das liegt daran, dass Eier im Kühlschrank Vitamine verlieren. Nach drei Wochen sollten frisch gekaufte Eier aber aus Gesundheitsgründen trotzdem gekühlt werden.

Wenn du von einem Lebensmittel mehr hast, dann stell das am kürzesten haltbare immer nach vorne! First in - first out! So gibt es ganz schnell eine perfekte Kühlschrank Ordnung die funktioniert und weniger Lebensmittel die verderben.

Überlege:

• Was benutze ich oft und was brauche ich immer wieder?
• Worüber ärgere ich mich immer? Zum Beispiel rollende Flaschen oder schwer erreichbare Soßen?
• Möchte ich gesünder essen? Dann müssen die gesunden Nahrungsmittel auf Augenhöhe.
• Habe ich Kinder, die leicht an etwas herankommen sollen?
• Backe ich gerne und benötige Höhe im Kühlschrank? Dann passe die Einlegefächer in der Höhe individuell an.

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