Immer Streit wegen dem unordentlichen Kinderzimmer? Erfahre wie du mit deinem Kind ohne Ärger aufräumst

Ist im Kinderzimmer nur mehr ein schmaler Weg zum Bett frei? Trittst du dabei ständig auf Legoteile und Ü-Ei Figuren und hast die Schnauze nun endgültig voll? Dann findest du hier eine Anleitung wie du das Kinderzimmer auf Vordermann bringst.

 

Wir leben in einer Überflussgesellschaft - PUNKT! Wer das realisiert hat, weiß auch, dass unsere Kinder genauso Teil davon sind. Und immer wieder wundern sich Eltern, warum ihre Kinder dem Spielzeug gegenüber keine Wertschätzung mehr zeigen.

 

Bei immer mehr Einwegspielzeug in endlos verschiedenen Variationen ist es kein Wunder, dass unser Nachwuchs mit der Auswahl überfordert ist. Viele Kinder verlieren gleich nach dem Kauf oder Geschenk das Interesse. Die Reizüberflutung tut ihr übriges dazu. Nun ist das Spielzeug aber schon mal da!

Also was tun mit zu viel Spielzeug?

Der erste Schritt, damit es zukünftig nicht mehr so Überhand nimmt, wäre es zuerst die "Quelle" zu erforschen. Soll heißen: Überlege, woher das ganze Spielzeug überhaupt kommt!

 

Du als Erwachsener bist verantwortlich dafür, was und in welcher Menge Spielzeug über deine Türschwelle kommt.

  • Vielleicht bist du es selbst? Weil du Schuldgefühle wegen längerer Arbeitszeiten hast? Mein Partner und ich haben auch die fehlende Zeit mit unserem Kind damit kompensiert.
  • Sind es die Großeltern die dein Kind mit Geschenken überhäufen? Weil sie dein Kind so selten zu Gesicht bekommen?
  • Bekommst du Sachen geschenkt, nur weil jemand anderes denkt, du könntest es brauchen?
  • Wird deinem Kind an Feiertagen wie Ostern und Nikolaus übertrieben viel Spielzeug geschenkt?
  • Fällt es dir schwer Nein zu sagen? In diesem Blogartikel findest du Hilfe!

Wenn du die Ursache gefunden hast, kannst du ab sofort etwas dagegen tun:

  • Wenn es Schuldgefühle sind: Rede mit deinem Kind darüber. Wir haben entdeckt, dass nur 15 min fixe Eltern-Zeit viel mehr wert sind für unsere Kleine als zum Beispiel Pokemon-Spielkarten oder ein neues Kuscheltier.
    Was ihr dann in den 15 Minuten macht, ist eigentlich egal und es muss auch nicht immer um die selbe Uhrzeit sein.

    Hauptsache ihr verbringt Zeit bewusst miteinander. Die Erinnerungen an die 15-minütigen Treffen lassen dich deine Schuldgefühle vergessen. Du hast die wichtigsten News geteilt, das neueste Spiel gespielt, ihr habt gemeinsam gechillt oder seid spazieren gegangen.
  • Bei den Großeltern und auch bei anderen "Gerne-schenkenden" empfehle ich sich untereinander abzusprechen. Lege fest welche Wünsche dein Kind hat. Entscheide ob du überhaupt den Platz für eine Carrera Bahn oder ein Barbie Haus hast oder Spiele die deine Zeit beanspruchen, schenken lassen willst.

    Wenn ein Wunsch kostspieliger ist, könnte ein Gruppengeschenk die Lösung sein. Auch ein angelegtes Sparkonto ist eine gute Alternative. Wer ganz mutig ist kann auch ein generelles Verbot für Wegwerfgeschenke aussprechen.
  • Mir ist es früher auch immer sehr schwer gefallen, Nein zu sagen und ich ertappe mich heute noch dabei. Wenn ich spontan zusagen will ohne groß darüber nachzudenken, frage ich mich sofort: Passt das für uns und brauchen wir das wirklich?

Wie sortiert man Spielsachen?

Um eine Übersicht zu bekommen lohnt es sich das Spielzeug in grobe Kategorien vor zu sortieren. Diese können sein:

  • Bücher und Magazine
  • CD´s und Tonies
  • Bälle und Schläger
  • Lego
  • Playmobil
  • Autos, Züge und Bahnen
  • Barbie und Puppen
  • Stofftiere 
  • Bastelmaterialien

Jetzt hast du einen gute Vorstellung davon, welche Spielzeuge sich im Kinderzimmer befinden. Ist kaputtes Spielzeug dabei das eine Verletzungsgefahr darstellt, kannst du es gleich entsorgen.

 

Nun sortiere mit deinem Kind gemeinsam aus und stelle folgende Fragen bei den einzelnen Gegenständen:

  • Womit spielst du am liebsten? (in Bezug auf Kategorie Bälle)
  • Hast du damit Freude?
  • Was magst du gar nicht gerne?
  • Kannst du dich erinnern woher du das Spielzeug hast?

 

Nach dem Aussortieren folgt das wegräumen. Überlege mit deinem Kind gemeinsam was logisch ist. Schließlich willst du, dass dein Kind alleine aufräumen lernt. Davor solltest du unbedingt mit deinem Sprössling gemeinsam das Aufräumen üben.

 

Wir haben vor Jahren ein Spielezelt für unsere Tochter besorgt, welches beim Zusammenräumen kurzerhand zu einem Stofftierlager für ihre 151 Stofftiere umfunktioniert wurde. Für Lego, Playmobil oder Eisenbahnen eignen sich gut Aufbewahrungsboxen, welche bestenfalls auch stapelbar sind.

 

Wenn ein Regalfach zu voll ist, überlegt gemeinsam mit welchen Spielsachen das Kind ohnehin wenig spielt.  

Hast du genug Platz auf dem Dachboden, kannst du das Spielzeug auch rotieren lassen. Wenn dein Kind die Spielsachen einige Monate nicht bespielen konnte, sind sie wieder etwas spannender.

 

Bitte schmeiß Spielsachen nicht einfach weg! Das kann große Verlustängste verursachen. Kinder haben definitiv sentimentale Gegenstände. Lege für dein Kind eine Schatzkiste an. Diese sollte allerdings keine klitzekleine Box sein, sondern da sollte schon was reinpassen, damit Steine und Stecken auch einen Platz finden.

 

Das aussortierte Spielzeug kannst du verkaufen, spenden oder tauschen. Nutze dafür FB Marketplace, Willhaben oder regionalen Tauschmarkt. 

Wie oft sollte man das Kinderzimmer ausmisten?

Eine generelle Regel gibt es dafür nicht. Empfehlenswert ist es zum Beispiel zum Schulstart, da zu diesem Zeitpunkt sehr viele andere Dinge zur Priorität werden.

 

Ich persönlich mache meist einen Kinderzimmerfrühjahrsputz mit meiner Kleinen, nachdem sie wieder einen Wachtumsschub hatte und ich die Kleidung gleich mitaussortieren kann.

Wie bringe ich meinem Kind Ordnung bei?

Der beste Weg deinem Kind Ordnung beizubringen, ist, selbst gerne Ordnung zu halten. Was du deinem Kind vorlebst, macht es unbewusst nach. Wenn du selbst keine Lust hast aufzuräumen oder sauber zu machen, wirst du es deinem Kind auch schwerer vermitteln können.

 

Folgende Lösungsvorschläge habe ich für dich:

  • Räumt gemeinsam auf - zeig deinem Kind das Aufräumen ganz leicht geht
  • Leg gute Laune Musik auf und habt Spaß
  • Überleg dir ein Spiel, damit Aufräumen leichter funktioniert
  • Sporne dein Kind mit Herausforderungen an

Wann kann mein Kind alleine aufräumen?

Ich glaube auch, dafür gibt es keine feste Regel. Je älter dein Kind wird umso mehr ändern sich die Interessen, Hobbies und Spielsachen. Wenn die Kinder von klein auf lernen, dass Dinge kommen und gehen und auch lernen Entscheidungen zu treffen (was möchte ich behalten, was kommt weg), hilft ihnen das im Erwachsenenalter gerne Ordnung zu halten.

 

Meine Tochter war ca. 7 Jahre alt, als sie das erste Mal alleine (und ohne Aufforderung) aufgeräumt hat. Es war ein herrlicher Moment. Ich war so stolz auf sie und hatte eine riesen Freude mit der Überraschung. 

Fazit: Es ist natürlich leichter gesagt als getan. Aber wenn man selbst mit Spaß bei der Sache ist, ist auch das Kinderzimmer aufräumen kein Stressfaktor. 

 

Wir müssen uns bewusst werden über unser Leben und was wir wirklich brauchen. Es muss nicht in Minimalismus enden, aber wenn du zum Beispiel mit mehr Bedacht einkaufen gehst oder das eine oder andere Mal dankend ein Geschenk ablehnst, hilft das schon in deinem zu Hause die Wohlfühloase zu schaffen, die du gerne möchtest.

 

Die Autorin: 

Nina Rainer hat es mit Olivia´s Onlinekurs geschafft, ihr Leben und Zuhause so zu gestalten wie sie es sich wünscht. Nun gibt sie ihre learnings und Know-How in ausführlichen Blogartikeln weiter. Nina ist als Gastautorin für Ordnungsprofi ein echter Zugewinn. Sie lebt mit ihrer Tochter Zoe und Hündin Sally in Bruck an der Mur. Sie ist lebenslustig, liebt es mit der Familie und Freunden Spaß zu haben und ist auch für spontane Aktionen zu haben.

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