Bis vor etwa 3 Jahren hätte ich mich nicht unbedingt als ordentlichen Menschen betitelt. Wenn sich spontan Besuch angekündigt hat, wurde ich schlagartig zur Putzfee oder grübelte über einen glaubwürdigen Grund nach um das Treffen zeitlich oder räumlich zu verschieben.
Inzwischen hat sich vieles grundlegend geändert. In unserer Wohnung hat alles seinen Platz und wir haben von nichts mehr ZUVIEL zu Hause (ausgenommen Zoes Kuscheltiere, da sollten bald mal wieder einige aussortiert werden).
Meine Tochter und ich haben uns auch tägliche Routinen angeeignet um die Ordnung chillig aufrecht zu erhalten.
Welche das sind, wie auch du ein wenig Leichtigkeit in deine täglichen Haushaltsverpflichtungen bringen kannst und welche Muster du besser loslassen solltest verrate ich dir hier.
Wie schaffe ich täglich Ordnung zu Hause?
Eine gewisse "Grundordnung" ist dabei natürlich sehr hilfreich, aber jede Verhaltensänderung braucht Zeit. Ein Vorsatz wie zum Beispiel "Ab morgen lebe ich vegan" ist selten erfolgsversprechend. Du brauchst mindestens 21 Tage um dich an eine neue Tätigkeit überhaupt einmal zu gewöhnen. Je länger du diese danach regelmäßig beibehältst umso mehr verankert sich die neue Vorgehensweise in deinem Unterbewusstsein und wird somit automatisch zu einer Routine.
Du glaubst du hast überhaupt keinen Ordnungssinn? Versuche anfangs wie nach KonMari™ in Kategorien zu denken. Oft haben wir gleiche Dinge überall verstreut auf die Wohnung herumliegen oder eingeordnet. Erst wenn du alles einmal zusammen hast, weißt du wieviel du tatsächlich besitzt. Danach kannst du viel besser aussortieren und hast auch einen besseren Blick darauf, was dir wirklich Freude bringt.
Was gehört zur täglichen Routine?
1. | Nimm dir Zeit zum Planen
Nimm dir 1 x täglich ein bisschen Zeit und überlege (oder schreib dir auf):
- Welches Ziel verfolgst du?
- Wie sind deine Pläne? Kurzfristig für den morgigen Tag oder die kommende Woche.
- Welche Routine(n) hättest du gerne?
- Was möchtest du langfristig erreichen?
- Was ist dir besonders wichtig? Wo liegen deine Prioritäten?
- Was muss unbedingt zuerst erledigt werden?
- Welche Aufgaben können eventuell noch etwas warten?
- Wie wäre es mit einem Menüplan für die ganze Woche?
Ob das früh morgens, mittags oder abends ist, ist natürlich dir selbst überlassen. Du solltest dabei aber immer deine persönlichen Ziele und deinen Zeitplan berücksichtigen.
Wenn du zum Beispiel eine Morgenroutine einführen möchtest, reicht es schon wenn du ca. 15 min früher als gewohnt aufstehst. So kannst du zum Beispiel etwas selfcare machen und frisch in den Tag starten. Bei meiner Abendroutine (nachzulesen im Blog "Mangel im Denken" unter Punkt Nr. 5) musste ich mich anfangs öfter zwingen, die Dinge zu erledigen. Inzwischen kann ich kaum einschlafen, wenn ich weiß, dass ich noch nichts für den nächsten Tag vorbereitet habe.
2. | Routinen integrieren, welche Routinen sollte man haben?
Neue Routinen in bestehende integrieren kannst du, wenn du dir zum Beispiel angewöhnst vor oder nach dem Zähneputzen die Wäsche zu erledigen. Irgendwann wird es dann quasi zusammengehören.
Je nachdem wieviel Zeit du für deine Routinen einplanst, könntest du folgende Dinge regelmäßig erledigen:
- Das Bett machen
- Geschirrspüler aus- und einräumen
- Getragene Kleidung wegräumen
- Wäsche waschen/aufhängen/bügeln/wegräumen
- Müll rausbringen
- Zusammenkehren, Staub saugen, Regale abstauben
- Dinge gleich zurück räumen
- Eine kleine Spazierrunde gehen (ca. 15 min)
- Sport/Yoga/Achtsamkeitsübung machen
- 10 min in einem Buch lesen
- 15 min eine neue Sprache lernen (mache ich zum Beispiel gerade seit 78 Tagen)
- Dopamin fasten - nachzulesen im Blog "Ordnung im Oberstübchen" unter "Wie kann ich innerlich zur Ruhe kommen?"
mit Kindern:
- Was steht am nächsten Tag am Plan? Alle Hausübungen erledigt?
- Kindergartenrucksack herrichten/Schultasche/Sporttasche packen
- Gewand für den nächsten Tag raussuchen
- Etwas Zeit einplanen um bei den Hausaufgaben zu helfen
- Eine Geschichte vorlesen, Lied vorsingen
- Familienzeit/Kuschelzeit/Spielzeit/(gemeinsame) Freizeitaktivitäten
- Abends den Tag Revue passieren lassen - Was war super? Was war weniger toll?
Meine Tochter hat inzwischen die Routine, dass sie immer gleich nach der Schule ihre Jausenboxen aus der Schultasche ausräumt. Danach legt sie alle Lernutensilien, die sie für ihre Hausübung braucht auf ihrem Schreibtisch bereit. Sie startet mit der HÜ dann aber erst nach dem Mittagessen.
3. | Abwechslungsroutine
Hääähhh? Abwechslung und Routine? Das passt doch gar nicht zusammen!
Doch! Genaugenommen sind Veränderung und Struktur ein sehr gutes Team. Du musst nur lernen, sie gezielt einzusetzen. Du kannst dir zum Beispiel einen fixen Termin in der Woche einplanen, wo du immer etwas neues ausprobierst. Das kann etwas kreatives, entspannendes oder auch sportliches sein.
Bei deinem nächsten "Abwechslungs-Termin" könntest du ja mit einem Punkt auf Olivias "Einmal und nie wieder-Aufräum-Checkliste" beginnen. Und plötzlich entwickelt sich eine gute Routine.
Gute und schlechte Routinen
Routinen haben viele Vorteile. Dinge, die anfänglich Disziplin und Willenskraft erfordern, werden eine gute Gewohnheit, die quasi automatisch abläuft.
Gute Routinen ...
- Bringen dir Struktur und Sicherheit,
- bieten dir einen festen Bezugsrahmen, in dem du dich entfalten kannst und
- stützen und erden dich in stressigen und chaotischen Zeiten.
Schlechte Routinen, die du besser loslassen solltest:
- Übermäßig Netflixen inkl. Schokolade oder einer Packung Chips
- Sowie zuviel am Handy spielen
- Sachen liegen lassen und aufschieben
- Dinge nicht gleich erledigen
- 3 x den Wecker nachstellen, bevor du tatsächlich aufstehst
- Zu allem und jedem Ja sagen
- Stur an deinem Plan festhalten, obwohl du merkst, dass du zu erschöpft bist
Fazit: Möchtest du mehr Selbstliebe, Produktivität, Fitness oder Ruhe in dein Leben bringen, ist es absolut sinnvoll, dir eine entsprechende Routine einzurichten. Aber: Routinen sollen dein Leben verbessern und es nicht beherrschen. Wenn du deine selbst auferlegten Ziele einmal nicht einhalten kannst, sei nicht zu hart zu dir selbst und finde Wege, wieder auf Kurs zu kommen. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
Die Autorin:
Nina Rainer hat es mit Olivia´s Onlinekurs geschafft, ihr Leben und Zuhause so zu gestalten wie sie es sich wünscht. Nun gibt sie ihre learnings und Know-How in ausführlichen Blogartikeln weiter. Nina ist als Gastautorin für Ordnungsprofi ein echter Zugewinn. Sie lebt mit ihrer Tochter Zoe in Bruck an der Mur. Sie ist lebenslustig, liebt es mit der Familie und Freunden Spaß zu haben und ist auch für spontane Aktionen zu haben.
Hier geht´s zum nächsten Blogartikel!
Kommentar schreiben