Eltern fit für den Schulstart

Beim Übergang vom Kindergarten in die Schule ist alles spannend, aufregend und neu. Der Vormittagsjob der Kids besteht plötzlich nicht mehr nur aus spielen. Aber was verändert sich für die Eltern? Was ist zu erledigen damit der Schulstart reibungslos klappt? Das erfährst du hier in diesem Beitrag.

• Was sollte ich vor dem Schulstart beachten?
• Ist mein Kind schon bereit für die Schule?
• Was muss ein Schulanfänger können?
• Wie kann ich mein Kind unterstützen?
• Wie sieht die neue tägliche Routine aus?
• Was kann ich vorbereiten?

• Für die meisten Kindergartenkinder gibt es schon Schnuppertage in der Schule. Wenn dein Kind diese Möglichkeit nicht hat oder ihr sie zum Beispiel wegen Krankheit verpasst habt, kannst du mit deinem Sprössling darüber reden, wie er sich die Schule vorstellt.
  
  Schaffe einen positiven Zugang. Vermeide Sätze wie "du musst bald in die Schule" oder "jetzt beginnt der Ernst des Lebens". Besser ist "du darfst bald in die Schule" oder "freust du dich schon darauf neue Freunde kennenzulernen?" Auch der Begriff "lernen" ist meist negativ behaftet.
  
  Wir vergessen dabei, dass wir unser ganzes Leben lang erforschen, entdecken und Wissen erwerben. Verschiedene Sportarten ausüben, malen, ein Instrument spielen und noch vieles mehr - für all das muss man lernen. Bringe ein paar Beispiele aus deiner Familie oder auch von Idolen die es ohne lernen nie so weit geschafft hätten.
  
• Nicht nur die Fähigkeiten deines Kindes werden erweitert. Auch deine - oft vergessenen - Kenntnisse sind wieder gefragt. Wie sieht es bei dir mit Lesen, Schreiben und Rechnen aus? Mach dich Grundlagenfit. Gerade am Anfang ist es wichtig, dass du in der Nähe bist, falls sie Unterstützung bei den Hausaufgaben brauchen.
  
• Kläre Fragen wie: Wie kommt mein Kind in die Schule? Zu Fuß, mit dem Bus oder muss ein Elternteil es bringen? Wie lässt es sich mit den Arbeitszeiten der Eltern vereinbaren? Ist eine Nachmittagsbetreuung notwendig?
  
• Geh den Schulweg gemeinsam mit deinem Kind. Welche Straßen und Zebrastreifen sind zu überqueren? Wo ist besondere Vorsicht geboten? Übe auch mit deinem Kind, wenn es mit Bus oder Straßenbahn zur Schule fährt. Stoppt die Zeit, damit du weißt wie lange der Schulweg ist.
  
• Das Gewicht der Schultasche samt Inhalt sollte 10 bis maximal 15 Prozent des Körpergewichts deines Kindes ausmachen. Es gibt schon Schultaschen unter 1 kg zu kaufen. Wenn dein Kind sich dennoch mit einer zu schweren Schultasche plagen muss, kannst du dies beim ersten Elternabend ansprechen. Meist können etliche Bücher in der Schule oder zu Hause gelassen werden.
  
• Richte deinem Kind einen Arbeitsplatz ein wo es ungestört seine Hausaufgaben erledigen kann. Idealerweise sollte er hell und ordentlich sein. Tisch und Sessel sollten zur Körpergröße deines Kindes passen. Neben wichtigen Schulutensilien und Schreibmaterial hat meine Tochter noch ein Kuscheltier auf ihrem Schreibtisch um ihm einen persönlichen Touch zu verleihen. Schließlich möchte sie sich ja auch wohlfühlen. Mehr als ein Spielzeug oder anderer Krimskrams auf dem Tisch lenkt zu sehr ab.
  
• Finde einen guten Schlafrhythmus. Noch wichtiger als für uns Erwachsene ist ein ausreichender, ungestörter Schlaf für die Kinder. Schulkinder sollten regelmäßig 8-10 Stunden Schlaf bekommen. Wobei die "Zu-Bett-Geh-Zeit" auch möglichst immer dieselbe sein sollte.

• Du kannst den Selbstwert deines Kindes steigern, indem du ihm mehr zutraust und vertraust. Viele Eltern neigen dazu ihrem Kind zu viel abzunehmen. Habe die Ruhe dein Kind ausprobieren zu lassen damit es selbst eine Lösung für das Problem findet. Egal ob es darum geht eine steile Rutsche hochzuklettern oder das T-Shirt richtigherum anzuziehen.
  
  
• Lass dein Kind selbst entscheiden - zum Beispiel was es anziehen oder essen mag. Dein Kind entwickelt seinen Geschmack, soll sich seine eigene Meinung bilden können und auch für seine persönlichen Belange einstehen können. Überfordere dein Kind dabei aber nicht.
  
  Erst mit etwa 10 Jahren sind Kinder in der Lage die Konsequenzen ihres Handelns abzuschätzen und Entscheidungen mit Blick auf die Zukunft zu treffen. Wenn dein Sprössling zum Beispiel im Hochsommer mit Skianorak auf den Spielplatz möchte, kannst du ihm natürlich erklären, dass es keine so gute Idee ist oder ihn die Erfahrung selbst machen lassen.
  
  
• Nicht alle Kinder arbeiten im selben Tempo. Erkläre deinem Kind, dass es nachfragen soll, wenn es etwas nicht verstanden hat. Um selbst einen Überblick zu haben, kannst du dir die Lernziele der jeweiligen Schulstufe vom Klassenlehrer kopieren lassen. Motiviere dein Kind nach Rückschlägen weiterzumachen.
  
  
• Spiele mit deinem Kind um seine Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und Motivation zu steigern. Du kannst einfache Rechenaufgaben in den Alltag einbauen wie zum Beispiel "kannst du bitte nachzählen, wie viele Äpfel wir noch haben?" oder "es waren 12 Kekse in der Packung, wie viele haben wir schon gegessen?"
  
  Auch das gemeinsame Vorlesen ist Gold wert. Der Wortschatz wird ausgebaut und dein Kind lernt besser zu kommunizieren. Wenn dein Kind eine Frage hat, die du nicht beantworten kannst - Google sie. Dein Allgemeinwissen wird auch davon profitieren.
  
  
• Achte darauf, dass sich nicht alles nur um die Schule dreht. Ein guter Ausgleich sind Familienausflüge oder Spieleabende.

• Sorge ab dem ersten Schultag für einen geregelten Tagesablauf. Um einen hektischen Morgen zu umgehen, überlege dir schon am Vorabend was ihr vorbereiten könnt. Ich decke zum Beispiel schon den Frühstückstisch und richte die Boxen für die Jause her. Meine Kleine packt ihre Schultasche zusammen und sucht sich ihr Gewand für den nächsten Tag aus. Sie geht allerdings auch schon in die 3. Klasse. Wenn dein Kind ein Schulanfänger ist, hilfst du natürlich dabei.
  
• Stelle dir den Wecker so, dass ihr alle gemütlich in den Tag starten könnt. Wieviel Zeit für den Schulweg einzurechnen ist, weißt du ja bereits.
  
• In der ersten Schulwoche erhalten die Kinder in der Regel den Stundenplan. Plane Zeiten für Essen, Hausaufgaben, Freizeitbeschäftigungen aber auch für Erholungsphasen ein. Wenn Kinder wissen, wie der Tag abläuft bringt ihnen das Ruhe und Sicherheit. Vor allem bei den aufregenden ersten Schultagen.
  
• Hausaufgaben sollte dein Kind alleine machen. Bestenfalls bist du in der Nähe um helfen zu können.

Wenn du die Routinen integrierst, wird es langsam zur Normalität werden und dein Alltag lässt sich toll organisieren.

Fazit: Es ist wichtig, dass sich Eltern für die Schule interessieren. Um auf dem aktuellen Stand zu sein, halte Kontakt zum Klassenlehrer. Aber - Hand aufs Herz - wir wissen alle, dass die Welt nicht untergeht wenn es anfänglich etwas träge oder nicht ganz so fantastisch läuft. Steh deinem Kind zur Seite wenn es Kummer hat oder mutlos ist und unterstütze es beim Lernen. Das, und noch eine große Portion Liebe dazu und der Schulstart klappt wie geschmiert! 

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